Sojaprotein als ethische Alternative zu Proteinen mit tierischem Eiweiss – Anteil

Guten Tag, meine Frage bezieht sich auf das Soy 90+ Protein. Eher aus ethischen Gründen würde ich gerne auf eine Sojaprotein umsteigen. Ich trainiere seit 4 Jahren, 3x die Woche Krafttraining, 2x die Woche Joggen, bin muskulös trainiert aber im „normalen Rahmen“. 34, 180cm, 83 kg. Ziel wäre es vielleicht, noch leicht an Muskelmasse und Brustumfang (aktuell 115 cm) zuzulegen und gleichzeitig das Körperfett etwas zu reduzieren.

Zur Zeit nutze ich z.B. morgens ein Protein 80 oder Peak Anabolic Fusion – ebenso nach dem Training.

In wiefern können beide Produkte oder eins davon durch Soy 90+ ersetzt werden? Wenn ich die Beschreibung auf Ihrer Seite richtig verstanden habe, könnte das Soy 90+ wohl das Peak Anabolic Fusion, nicht aber ein Protein 80 ersetzen.

Mit freundlichen Grüßen,

xxxxxxx

Sehr geehrter Herr xxxxxxx,

Da es sich bei Soy 90+ um ein hoch effektives Isolat handelt, kann es von Ihnen für die Schnellresorption gleich nach dem Training ( Schwamm-Resorptions-Effekt der Muskulatur ) und direkt morgens nach dem Aufstehen (die Aminosäuren sollten wie bei diesem Isolat leicht verfügbar sein, um die in der Nacht verbrauchten körpereigenen Aminosäuren schnellst möglich wieder aufzufüllen ) vollständig genutzt werden. Meiner Erfahrung nach können Sie bei dem Anspruch ein Protein zu nutzen, das frei ist von tierischen Bestandteilen die beiden Proteine Anabolic Fusion, als auch das Protein 80 durch das Soy 90 + mit ruhigem Gewissen ersetzen. Die etwas geringere BV vom Soy 90 + wird durch den extrem hohen Proteintrockensubstanz-Anteil von 94% im Grunde kompensiert. Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen Ihr Supplementcoach – Karsten Theobald

Welche Supplementierung ist für Hardgainer und Softgainer ideal?

Bezüglich der Frage, welche Supplementierung für Hardgainer und Softgainer geeignet ist ergab sich in meiner letzten Beratung ein interessanter Dialog:

Hardgainer und Softgainer – Welche Supplements passen zu unserem Bedarf?

Ich bin 170cm groß und wiege zur Zeit 60kg, 34 Jahre. Sport habe ich schon immer gemacht, früher Rettungsschwimmen und Radfahren, nach einem Bandscheibenvorfall mit 22 habe ich mit dem Sport an Geräten begonnen, mein ziel war den Rücken zu stärken. Als ich meinen Mann kennenlernte, hat er mir richtiges Training beigebracht, so dass ich tatsächlich ein paar Muskeln bekommen habe. Nun möchte ich das Bodybuilding etwas intensiver betreiben. Ich habe bereits meinen Trainingsplan umgestellt, ich trainiere jede Muskelgruppe nur noch einmal in der Woche und dafür bis zum völligen Versagen. Da ich es nur dreimal pro Woche ins Studio schaffe, trainiere ich Beine, Rücken mit Schultern und Brust mit Armen. Diese Usmtellung hat schon ordentlich für Muskelkater gesorgt und ein Muskelwachstum. Als Unterstützung nehme ich abends Kreatin und eine Kapseln ZMA. Nach jedem Training eine Protion Gain Bolic 6000, das ist eine Kombination aus Kohlenhydraten und kurzem Eiweiß. Ich hatte mir noch Low-Car Riegel von Weider geholt, allerdings sind die mir viel zu süß und ich schaffe nicht einmal einen halben Riegel, dann bin ich schon satt. Ich scheine zu den Hardgainer zu gehören, ich tue mich jedenfalls schwer zuzunehmen und kann prinzipiell essen was ich will und werde nicht mehr.

Meine Fragen also: Mache ich das so richtig? Sollte ich andere oder mehr Produkte nehmen?

Prinzipiell ist die Einnahme so in Ordnung, wobei Sie natürlich bedenken sollten, dass Gain Bolic 6000 Kreatin enthält und Sie noch zusätzlich Kreatin supplementieren. Achten Sie darauf, dass Sie die tägliche Einnahmehöchstmenge von 3-5 Gramm nicht dauerhaft übersteigen ( maximal 12 Wochen ohne Pause ). Wenn Sie Kreatin als Solo-Supplement zu sich nehmen, ist es (alleine schon aus gesundheitlichen Gründen) nicht notwendig, dass Sie das vom Preis-Leistungs-Verhältnis her gesehen relativ kostenintensive Gain Bolic 6000 auch noch supplementieren. Da wäre es wesentlich günstiger, gesünder und effektiver, wenn Sie sich eine Mischung zubereiten, die genau Ihren Ansprüchen entspricht und somit Ihren individuellen Bedarf deckt. Mit einer für Sie zusammengestellten Mischung aus hochwertigen Energielieferanten (Kohlenhydrate sind für Sie als Hardgainer im Moment das wichtigste) und einem notwendigen Teil an Muskelbaumaterial ( Protein ist für Sie immerhin auch an 2. Stelle wichtig ) schaffen Sie es die Nährstoff-Dichte zuzuführen, die ein Hardgainer benötigt. Für genau diesen Bedarf würde Ihnen eine Mischung aus Mais- und Weizenstärkehydrolysat in Zusammenhang mit einem Gemisch aus verschiedenen Proteinfraktionen dienen. Diese Mischung und das von Ihnen supplementierte Kreatin sollte besser zu einem qualitativen Gewichtszuwachs führen, als Ihre bisherige Supplementierung. Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen gerne durchgeben, welche Produkte durch die obige Zusammensetzung aus Kohlenhydrathydrolysaten und qualitativ sehr hochwertigen Proteinfraktionen liefern – dabei liegt man umgerechnet auf jedem Fall unter den bisherigen Kosten und qualitativ über der bisherigen Nährstoffzufuhr! Auf jeden Fall sollten Sie auch als Vortrainingssupplement die für den fettfreien Muskelaufbau unerlässlichen BCAA’s supplementieren – hierzu habe ich, falls Sie es wünschen, ebenfalls einige hervorragende Empfehlungen!

Zu meinem Mann möchte ich auch noch etwas fragen: Er (52, ca 182cm, ca 116kg)ist schon immer Sprotler gewesen, hat 30 Jahre Kampfsport gemacht und sieht deswegen auch untrainiert gut aus. Jetzt fängt auch er wieder mit mehr Training an. Er scheint ein Softgainer zu sein. Er nimmt zur Zeit die gleichen Sachen wie ich, nur von den ZMA nimmt er drei. Allerdings hat er mittlerweile Bluthochdruck bekommen und ein zu hohen Cholesterinwert und den Beginn einer Diabetes. Er möchte nun wieder Muskeln aufbauen und Fett abbauen, was sich eigentlich nur am Bauch hält. Wie kann er seine Ziele leichter erreichen?

An erster Stelle gilt zu beachten, dass gerade für Ihn als Softgainer die bisherige Supplementierung unpassend ist, weil im Verhältnis zu viel Energie und zu wenig Baumaterial zur Verfügung gestellt wird. Das macht sein langsamer Metabolismus nicht mit und lagert auf Dauer mehr Energie als Fettreserve ein… Das kann er verhindern, wenn er die Zusammenstellung ändert, so dass der Proteinanteil überwiegt und die Kohlenhydrate als auch weitere für den Aufbau unerlässliche Co-Nährstoffe in für ihn ausreichender Menge vorhanden sind. Ideal wäre für Ihn die Kombination aus BCAA’s und einem All-IN-One-Supplement wie Kreasteron, welches ich Ihnen wärmstens empfehlen kann, da es die für Softgainer optimale Mischung hochwertiger Proteinfraktion, komplexer Kohlenhydratmatrix + Kreatin und nahezu 100  Co-Nährstoffe liefert, die stark muskelaufbau-stimulierende Eigenschaften haben. Das ganze selbstverständlich Doping-frei! Die BCAA’s sind dabei als Vortrainings-Supplement zu nehmen ( ca. 30 Minuten vor dem Training in Kapsel oder Pulverform ) und das Kreasteron gleich nach dem Training als Shake. Am trainingsfreien Tag kann er gleich vor dem Frühstück ca. 5 Gramm BCAA’s und eine Portion Kreasteron zu sich nehmen, um permanent im Aufbaustoffwechsel zu bleiben (Kreasteron ist natürlich aufgrund der hochwertigen Zusammensetzung kein Wohlschmeck-Fitness-Shake, sondern für den ernsthaft trainierenden Athleten konzipiert).

Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen selbstverständlich jederzeit gerne zur Verfügung.

mit sportlichen Grüßen Ihr Supplementcoach – Karsten Theobald

Der legale Flüssig-Aminosäure-Betrug

Ein Protein ist eine Kette von Aminosäuren. 22 proteinogene Aminosäuren sind bekannt, wovon 8 Aminosäuren für den Erwachsenen Sportler essentiell sind, also mit der Nahrung aufgenommen werden müssen – Arginin und Histidin sind auch für Kinder essentiell oder wenn eine ganz besonders anspruchsvolle Stoffwechselsituation vorliegt, also semi-essentiell; die anderen kann der Körper selbst synthetisieren.

Dabei unterscheidet man zwischen proteinogenen (also für die Proteinsynthese verwendeten) und nicht-proteinogenen Aminosäuren (davon sind mittlerweile schon über 250 natürlich vorkommende Aminosäuren bekannt). Spaltet man das Protein auf ( beispielsweise durch Hydrolyse ), so erhält man ein Proteinhydrolysat (dessen Aminosäureketten sind kürzer). Dieses Proteinhydrolysat ist etwas schneller vom Körper resorbierbar, weil ein Verdauungsschritt schon quasi vorweggenommen wurde. Spaltet man das Hydrolysat noch weiter, so erhält man freie Aminosäuren (Arginin, Alanin, Asparagin, Asparaginsäure, Cystein, Glutamin, Glutaminsäure, Glycin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Prolin, Serin, Threonin, Tryptophan, Tyrosin, Valin, Selenocystein ; die hier genannten sind die diejenigen, welcher der Mensch selbst für Muskelaufbau, Regeneration, Gewebsaufbau allgemein nutzt).

Davon bilden 3 freie Aminosäuren die sogenannten BCAA’s, nämlich Valin , Leucin und Isoleucin. Diese haben für den Sportler ganz besondere Bedeutung, wie Sie meinem Artikel über BCAA’s leicht entnehmen können. Diese Sonderstellung der BCAAs für die Sporternährung macht sie natürlich zu einem Topp-Seller unter den Supplements – mit Recht! Aber das ist natürlich auch verlockend für manche Hersteller, die sich trickreich auf Kosten der Athleten die Taschen voll machen möchten.

Diese gehen nämlich hin und verkaufen ihre Aminosäure-Ampullen als BCAA-Supplement mit dem Argument, dass das enthaltene Proteinhydrolysat ja auch BCAA’s liefert. Klar – aber der Körper muss erst noch einen Hydrolyseschritt vollführen und der Anteil an BCAA’s ist natürlich bei weitem geringer als dies bei einem REINEN freien Aminosäure – BCAA – Supplement der Fall ist.

Achten Sie daher immer genau auf die Zutatenliste von flüssigen Aminosäuren. Was an erster Stelle steht ist mengenmäßig am meisten enthalten und wenn da „Hydrolysat aus kollagenem Eiweiss“ oder „Lactalbumin-Hydrolysat“ steht, dann empfehle ich auf jeden Fall eher auf Pulverprodukte oder Kapselprodukte zuzugreifen, die freie Aminosäuren oder Hydrolysate mit einem wesentlich besseren Preis-Leistungs-Verhältnis liefern.

Mit sportlichen Grüßen – Euer Supplementcoach Karsten Theobald

Liquid Aminos – Ist der hohe Preis gerechtfertigt?

Mit dem zweiten Teil der kritischen Betrachtung zum Thema Liquid Aminos möchte ich ein wenig den Finger in die Wunde derer legen, die Supplements / Nahrungsergänzungen propagieren, ohne selbst genau zu wissen, in wie weit die in den Vordergrund gestellten Nährstoffe bzw. angestrebten ernährungsphysiologischen Eigenschaften tatsächlich verfügbar sind. Viel Spaß beim Lesen…

„Liquid Aminos Teil 2 – Warum sind Aminosäuren in Ampullen so teuer? Diese Eselsbrücke für den Kauf von Aminosäuren trifft es auf den Punkt: „In Ampulle oder Flasche zieht es das Geld Euch aus der Tasche!“ Wer auf die Idee kommt, dass flüssige Aminosäuren in Ampullen oder Flaschen deshalb so teuer sind ( auf die tatsächlich verwertbare Menge an Muskelbausubstanz hin betrachtet ), weil die Qualität, Verwertbarkeit oder im Resultat aufgebaute Muskelmasse so hoch ist, liegt meiner Erfahrung nach voll daneben. Über fast 20 Jahre war ich bezüglich Nahrungsergänzungen / Sport – Supplements an Produktentwicklungen und Produktionsanlagenaufbauten (unter anderem auch für flüssige Aminosäuren) beteiligt und weiß, wovon ich rede. Wie im Teil 1 schon erwähnt ist es am günstigsten für die Entwicklung eines Liquid Amino – Supplements Gelatine zu verwenden, weil diese in großen Mengen erhältlich und „schweine“- billig ist. Allerdings ist sie relativ ungeeignet für die Verarbeitung in Ampullen, weswegen dort vor allem Molkenprotein-Bestandteile zum Einsatz kommen. Zumeist ist es Laktalbumin , bzw. Lactalbumin – Hydrolysat, dass bei der Herstellung von Aminosäureampullen verwendet wird. Dieses wird dann zwar aus Haltbarkeitsgründen bei der Abfüllung in Ampullen im Autoklav ( Sterilisation ) so hoch erhitzt, dass die Aminosäurestruktur schon fast knusprig wird, aber das soll doch dem Athleten egal sein. Der ampullenmedizintechnisch induzierte Placeboeffekt hat ja auch seine Wirkung. Besonders frech finde ich es, wenn eine solche Lactalbumin – Hydrolysat – Ampulle dem Sportler als BCAA – Supplement verkauft wird. Das ist so, als würde man bei Cartier einen Diamanten bestellen und bekäme ein Stück Kohle geliefert mit dem Argument, dass die Kohle ja potenziell irgendwann mal zu einem Diamanten wird. Da frage ich mich, wie lange sich die Athleten noch für dumm verkaufen lassen wollen. Meiner Meinung nach ist das legaler Betrug. Warum? Das erfahren Sie im 3. Teil dieses Berichts…“

mit sportlichen Grüßen

Euer Supplementcoach – Karsten Theobald

PS: Wenn Sie keinen Wert darauf legen, dass quasi eine sofortige Resorption der Aminosäuren erfolgt, dann spricht gar nichts dagegen, dass Sie auf hochwertige Proteine zugreifen (Makroversorgung und Basis-Eiweishaushalt optimieren) – vor allem dann nicht, wenn Sie eine gute Verdauung haben. Wenn Ihnen jedoch daran gelegen ist, dass die Aminosäuren super getimed und vollständig zur Verfügung stehen (Mikroversorgung und gezielte ernährungsphysiologische Wirkungen erzielen) oder auch wenn Sie Proteine nicht so gut vertragen, dann sollten Sie zu Aminosäuren in Kapseln oder Pulverform greifen (die liegen dann idealer Weise als freie Aminosäuren oder als Hydrolysat vor, so dass die Verdauung kaum noch Arbeit hat).

Abweichungen der Summen-Werten in Aminogrammen bei Proteinpulver und Aminos

Da stimmen die Werte ja gar nicht, wenn ich alle addiere! Warum das denn? Eine häufig gestellte Frage oder Feststellung von POWERSTAR FOOD Kunden. 

Nun, die Sache ist schnell klar.

Die im Aminogramm angegebenen Werte sind durchschnittliche, typische Werte für das jeweilige Eiweiß. Durchschnittswerte werden angegeben, weil das Aminosäurespektrum für jede Rohstoffcharge leicht differieren kann. Ansonsten müsste für jede verwendete Rohstoffcharge ein neues  Etikett erstellt werden. Die Verwendung von Durchschnitts-werten ist die überall in der Lebensmittelwirtschaft gängige Deklarations-Methode.

Bei der Ermittlung von Durchschnitts-werten ergeben sich für jede Aminosäure Zahlenwerte mit mehreren Nachkommastellen. Hier wird üblicherweise auf eine Nachkommastelle auf- bzw. abgerundet. Wenn man dieses Rundungsverfahren bei allen Aminosäuren durchführt, ist es möglich, dass sich Summenwerte von nicht exakt 100,0% ergeben (Abbildung von POWERSTAR FOOD AMINO MASS)

Hierbei handelt es sich jedoch in keinster Weise um einen „Etikettenschwindel“, sondern einfach um das Ergebnis dieser gängigen Berechnungs-Methode.